Planung der Jobsuche

Nachdem wir fast vier Jahre unsere Auswanderung vorbereitet hatten ging es am Ende trotzdem sehr plötzlich von statten. Ich kann also nur jedem empfehlen soviel wie möglich im voraus zu planen, umso leichter ist es dann am Ende, wenn es soweit ist!

Ganz wichtig ist es, dass man ungefähr zwei, besser drei, Wochen Urlaub für die Jobsuche in dem Land seiner Träume einplant. Die eigentliche Suche macht man natürlich möglichst vorher, aber man muss sich darüber im klaren sein, dass es am Besten ist, wenn man sich hier persönlich vorstellt. Ich habe über drei Jahre lang Emails verschickt und habe so gut wie nie Antworten erhalten. Manchmal gab es ein Telefoninterview, aber wenn man dann nicht in sehr naher Zukunft einen Besuch in Kanada geplant hatte, war die Sache auch schon erledigt.
Ein Arbeitgeber hat sogar die Hälfte der Flugkosten übernommen und den Mietwagen bezahlt, für ein Wochenende in Ontario, aber am Ende sollten wir sofort da bleiben und das ging zu dem Zeitpunkt noch gar nicht!

Eine ideale Lösung ist es, wenn man einen zweiwöchigen Urlaub geplant hat und kurz vorher einige Interviewtermine mit den gewünschten Arbeitgebern vereinbart. Der Rest ergibt sich wenn man im Land ist, dann muss man halt "Kaltbesuche" machen und sein Resümee direkt bei den Arbeitgebern reinreichen.
Das ist hier absolut üblich und funktioniert sehr gut.

Noch besser ist es natürlich, wenn man einen "Fürsprecher" im Lande hat, der im Vorwege mit den Arbeitgebern Kontakt aufnimmt und vorfühlt, ob dieser grundsätzlich bereit ist, einen "Ausländer" einzustellen.

Dies ist nämlich nicht so einfach in Kanada:
Der kanadische Arbeitgeber muss zuerst nachweisen, dass diese Stelle nicht von einem Kanadier bekleidet werden kann, oder er schon eine ausreichende Zeit gesucht hat, aber keinen geeigneten Mitarbeiter gefunden hat. Dann kann er eine LMO (labour market opinion) beantragen, welcher in der Regel stattgegeben wird. Erst dann kann der Arbeitgeber dem ausländischen Arbeitnehmer ein "Joboffer" machen und mit diesem kann man dann sein "temporary workpermit" beantragen.

Ganz wichtig ist zu beachten, dass man einen "normalen" Employment Contract angeboten bekommt und keinen Manager Contract! Bei einem Manager Contract sind nämlich die meisten Labour Standards ausser Kraft gesetzt, also eventuell keine extra Überstunden Vergütung, weniger Tage frei, keine festen Feiertage und vieles mehr!

Viele Arbeitnehmer haben Angst vor dem vielen "Behördenkram" und machen sich deshalb gar nicht die Mühe sich um ausländische Arbeitnehmer zu bemühen. Wenn man dann diesen "Fürsprecher" hat, der dem Arbeitgeber den Weg erklärt, oder ihm sogar einige Dinge abnimmt, ist das Interesse gleich viel Größer.
Den meisten Papierkram muss nämlich leider der Arbeitnehmer selber machen und wenn man dann, so wie ich, einen "Immigration Officer" hat, der einem den Weg zum "temporary workpermit" und zur späteren "permanent residence" völlig falsch erklärt, kann man schnell aufgeschmissen sein!

Aus genau diesem Grund habe ich diesen Blog in´s Leben gerufen und biete euch an, eben dieser "Fürsprecher" zu sein und euch auch bei den Behördengängen zu unterstützen.
Ich kann bei Allem immer nur Tipps geben, denn zu einer rechtlichen Beratung bin ich leider nicht befugt. Da ich aber, hier in Saskatchewan, den mit Abstand kompliziertesten Weg gegangen bin und auf diesem einen Haufen wichtiger Informationen und Kontakte aufgetan habe, bin ich gerne bereit, dieses Wissen zu teilen.

Was ihr euch in jedem Fall zulegen solltet, ist ein kostenloser Skypeaccount. Zum einen sind Telefonate nach Kanada damit wirklich günstig, viele Arbeitgeber haben selber Skype und die Gespräche kosten einen dann gar nichts. Ausserdem kann man, mit dem nötigen Equipment (eine WebCam kostet nicht die Welt) die ersten Interviews auch schon über Skype führen! Und, wenn man dann hier ist, kann man kostenlos Kontakt zur Familie und zu Freunden in Deutschland halten.

Mich könnt ihr natürlich auch über Skype erreichen, einfach eine Anfrage an w.kardel in der Skypesuche stellen!

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